Dieses Therapiekonzept wurde von Jean Ayres entwickelt, einer amerikanischen Ergotherapeutin und Psychologin.
Eine intakte sensorische Integration ist die
Basis aller Lern- und
Entwicklungsprozesse: das Gehirn nimmt Informationen aus den Rezeptoren
der verschiedenen Sinnesbereiche auf, differenziert, speichert, erkennt,
deutet, sortiert und gliedert ein, um darauf mit einer passenden
motorischen Reaktion zu antworten. Auch die sogenannten vegetativen
Funktionen: Blutdruck, Atmung, Verdauung, Hormonhaushalt und
Immunabwehr werden auf Grund dieser Sinnesinformationen reguliert.
Folgende Wahrnehmungssysteme liefern ständig Informationen:
- der Lage- und Bewegungssinn (kinästhetische Wahrnehmung), die Rezeptoren sind in Sehnen, Muskeln und Gelenkkapseln
- der Gleichgewichtssinn (vestibuläre Wahrnehmung), die Rezeptoren sind im Innenohr
- der Tast- und Berührsinn (taktile Wahrnehmung), Rezeptoren sind in der Haut
- der Geschmackssinn (gustatorische Wahrnehmung), Rezeptoren der Zunge und des Mundraumes
- der Sehsinn (visuelle Wahrnehmung), Rezeptoren des Auges
- der Hörsinn (auditive Wahrnehmung), Rezeptoren des Innenohres
- der Geruchssinn (olfaktorische Wahrnehmung), Rezeptoren der Nase
- weitere Rezeptoren verarbeiten Reize aus den inneren Organen, werden aber nur sehr eingeschränkt bewusst wahrgenommen
Eine sensorische Integrationsstörung kann eine Störung der Reizaufnahme
oder der Reizverarbeitung bedeuten. Als Folge kann die Lernfähigkeit
beeinträchtigt sein und es sind Auffälligkeiten in Bereichen wie
Sprache, räumliche Vorstellung, Konzentration, Gedächtnis, Motorik,
Lesen, Schreiben oder Rechnen zu beobachten.
Auch Verhaltensauffälligkeiten sind häufig ein großes Problem.
In der Therapie ist zunächst eine exakte Diagnostik zu Ursache und Art
der Wahrnehmungsstörung nötig. Daraus ergeben sich dann gezielte Ansätze
um fehlende Reize zu ergänzen und in einen Lernprozess zu integrieren.